Reboarder
Link zum Frontalcrash- Unterschied vorwärtsgerichteter Sitz vs Reboarder
Beitrag auf Instagram von Chasmuddi 2:
(Chaosmuddi 1 ist aber auch pro- Reboarder )
Vor knapp 15 Jahren hatte eine befreundete
Familie von uns einen unverschuldeten Frontal-Autounfall. Der Vater
starb, die Mutter verletzte sich schwer, ist bis heute chronisch
eingeschränkt dadurch. Ihr Sohn kam ohne einen einzigen Kratzer davon.
Er saß auf der Rücksitzbank in einem damals „guten“ Kindersitz, war
sicher angeschnallt gewesen.
Einen Autounfall mit (m)einem Kind zu haben gehört heute mit zu meinen größten Ängsten .
Natürlich fahre ich IMMER angeschnallt, möglichst konzentriert und niemals mit Handy in der Hand.
Aber
leider kann nicht nur das eigene Versagen zu Unfällen führen, sondern
jeder Verkehrsteilnehmer ist Teil einer sicheren oder auch unsicheren
Verkehrslage- die 90jährige halb blinde Dame ebenso wie der gestresste
18 jährige Führerschein-Neuling oder die 30-jährige
Instagram-Influencerin die ihren Tausend Followern auf der Fahrt ins
Büro noch schnell einen schönen Tag wünschen will, oder der betrunkene
Obdachlose der über die Straße torkelt.... Was ich euch sehr plakativ
damit sagen möchte- ihr habt es nicht zu 100% in der Hand ob ihr sicher
ans Ziel kommt. Ihr habt lediglich Einfluss auf euren eigenen Fahrstil
und die Art WIE ihr euer Kind am Sichersten transportiert ,womit wir
beim Thema angekommen wären:
Die aktuell sichersten Kindersitze sind Reboarder. Für mich und meinen Mann kommt deshalb kein anderer Sitz zu
Transport
in Frage. Alles andere fänden WIR unserem Kind gegenüber fahrlässig.
Ja, Reboarder sind nicht unbedingt günstig, aber ein behindertes oder
gar totes Kind und vor allem die Schuld ein Leben lang lässt sich
materiell dagegen nicht aufwiegen.
Mein Mann arbeitet
ehrenamtlich bei der Feuerwehr, des öfteren schneidet er dort
Unfallopfer aus Autos- ja auch Kinder. Und auch beruflich sieht er
tagtäglich stark unfallgeschädigte Fahrzeuge. So etwas prägt natürlich
zusätzlich.
Ein Reboarder, also ein
rückwärtsgerichteter Kindersitz verteilt bei einem Aufprall die
einwirkende Kraft über den gesamten Rücken des Kindes anstatt wie bei
vorwärts gerichteten Sitzen diese Wucht vor allem auf den anfälligen
Nacken zu lenken.
Link dazu *Hier*
Experten empfehlen daher bis zum Alter von 4 Jahren Kinder ausschließlich rückwärts zu transportieren.
In Deutschland und Österreich hat sich das bisher interessanterweise noch nicht so durchgesetzt.
In
den fortschrittlichen skandinavischen Ländern wie beispielsweise
Schweden 🇸🇪 fahren 90% der Kinder bis 4 Jahre im Reboarder- dort gab
es seit 40(!)Jahren kein Kind das während der Fahrt im Reboarder ums
Leben kam. Kein Wunder, denn ein Reboarder gilt als 5x so sicher wie ein
herkömmlicher vorwärtsgerichteter Kindersitz.
Bei einem
frontalen Aufprall in einem Reboarder wird der Oberkörper des Kindes
gleichmäßig in die Schale „gedrückt“. In einem vorwärtsgerichteten Sitz
„fliegen“ die Kinder hingegen nach vorne, die Zugkraft sitzt vor allem
am Kopf, da dieser im Verhältnis etwa 20% größer ist als bei Erwachsenen
und so gesehen schwerer ist. Durch die Zugkraft wird das Rückenmark in
der Wirbelsäule stark gedehnt. Wird es überdehnt kann es reißen- Folge
ist eine Querschnittslähmung oder der sofortige Tod.Auch bei einem
Seitenaufprall wird das Kind tiefer in den Sitz gedrückt und ist dadurch
besser geschützt.
Kinder können beim rückwärts fahren durch
Heck-und Seitenfenster mehr sehen, sie müssen Objekte nicht ständig neu
fixieren, was für die Augen entspannter ist. Deshalb sind sie meistens
zufriedene Mitfahrer. Zudem kennen sie das rückwärts-fahren oft ja auch
schon von der Babyschale.
Reiseübelkeit kann auch erst mit der vollständigen Ausbildung des gleichgewichtssinns im alter von etwa 4 Jahren entstehen, das heißt es gibt eigentlich kienen Grund nicht entgegen der Fahrtrichtung fahren zu können.
Der
Preis eines Reboarders ist zwar auch ein ausschlaggebendes Argument ,
aber es gibt auch günstigere Varianten oder man spart sich langfristig
eben etwas Geld dafür an oder wünscht sich solche nützlichen
Anschaffungen zu Feierlichkeiten. Es gibt verschiedene Einbauweisen, mit
und ohne Isofix und für (fast) jedes Auto einen passenden Reboarder.
Die Montage ist häufig nicht schwer und es gibt diverse Anlaufstellen
die euch dabei unterstützen, dass eure Kinder sicher sitzen.Für uns
kommt nichts anderes in Frage, das heißt aber nicht dass ich euch und
eure Meinung verurteile, sollte diese anders sein. 😊
Fahrt ihr auch Reboarder? Fahren eure Kinder gerne Auto? Habt ihr euch beraten lassen zu einem Sitz?
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